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Der Traum vom "Künstler sein"...

„Künstler sein, stell ich mir auch total schön vor. Den ganzen Tag nur malen.“

„Als Künstler kannst du doch bestimmt immer lange schlafen, und dann den ganzen Tag nur malen?“

Sicherlich könnte ich diese Reihe an Aussagen und Fragen noch beliebig fortsetzen,... vielleicht habt ihr ja auch noch selbst entsprechende Bilder zum Künstlerleben im Kopf...?

Wenn man als Künstler in die Selbstständigkeit startet, hat man in einem gewissen Maß auch solche Bilder und Vorstellungen im Kopf. Aber dann kommt die Arbeitsrealität und nach dem ersten halben Jahr weiß man dann allerspätestens das all diese Vorstellungen zwar wunderschön, aber leider ziemlich falsch sind.

Wie sieht denn nun aber die Realität aus?

Ohne zu lamentieren; es gehört ja doch einiges mehr dazu. Man darf immer nicht ganz vergessen, als selbstständiger Künstler, bist du auch Unternehmer, du bist dafür verantwortlich das deine „Firma“ läuft. Und da ist nun mal das Produzieren neuer Bilder nur ein Teil. Irgendwie muss dein Produkt, also deine Bilder, ja zum Kunden kommen, du musst also am besten erst mal einen Online Auftritt haben, der muss erstellt und gepflegt werden. Dann musst du mit den Kunden kommunizieren. Werbung muss gemacht werden, vielleicht über Social Media und oder Youtube etc., dafür müssen Inhalte erstellt werden, am besten solltest du diese vorab ein wenig planen, was auch Zeit in Anspruch nimmt. Wenn du es geschafft hast, das deine Kunden kommen und Bilder kaufen, müssen Rechnungen geschrieben werden, und wenn du Rechnungen schreibst, fällt ja auch die Steuer an... all das machst, zumindest zu Beginn, du. Und erst wenn das alles erledigt ist, kommt es zur Kunst, zum selbst kreativ sein.

In meinem Fall kommen ja zum Beispiel noch meine Stunden in den Schulen, meine eigenen Kurse und die ArtNights dazu, und so was will ja auch ordentlich vor- und nachbereitet werden. Alles Dinge die mir riesigen Spaß machen, und die mich erfüllen, dennoch ist das ja Zeit in der ich eben nicht male.

Wann komme ich denn da noch zum malen?

Wenn ich gut bin, dann hab ich von 6 Tagen (meistens hab ich eine 6 Tage Woche) an 2 Tagen mal einige zusammenhängende Stunden zum malen. Ich versuche zwar auch sonst immer mal wenigstens eine Stunden selbst kreativ zu sein, aber je nach Tag klappt das halt auch nicht immer.

Und dann kommt ja auch noch ein wenig Privatleben dazu, welches man auch gern hätte. an dieser stelle kann man die Hände über dem Kopf zusammenschlagen...

Mir geht’s mit dem ganzen Konstrukt meines Alltags wirklich gut, und nach inzwischen über 11 Jahren Selbstständigkeit, habe ich meine Abläufe soweit ausgefeilt das alles in einander greift und gut funktioniert.. Zum Glück lernt man ja mit der Zeit durch Erfahrung und steten Austausch mit Menschen die auch schon Erfahrungen sammeln konnten dazu.

Dennoch, seht Ihr,..... „Als Künstler kannst du ja den ganzen Tag malen.“ stimmt eben nicht wirklich....

Um so mehr genieße ich jede Stunde die ich selbst ganz in Stille malen kann und liebe meine Arbeit!

Ich hoffe ich konnte Euch mal reales ein Bild des Künstleralltags (oder zumindest meines Alltags) vermitteln.