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Die kleine Plastiktüte im Meer (2)

Anfang Mai hatte ich eine interessante Unterhaltung mit einem Kundenehepaar, die vor 4 Jahren ein Bild von mir kaufen wollten, jedoch nicht schnell genug waren. Wir unterhielten uns noch eine Weile über das Bild, und das ich, sofern ich Ruhe finde mich mit dem Motiv noch einmal zu beschäftigen, ja gern noch einmal eine neue Version davon malen könnte.

So kam es, das ich ein Motiv, welches ich 2016 gemalt habe, nocheinmal ausbuddelte, und mich erneut damit beschäftigte, natürlich ganz anders, denn seit dem ist eine Menge Zeit vergangen.

Ich fand es unglaublich interessant sich mit meinem eigenen alten Motiv nocheinmal auseiander zu setzen. Und ich denke ich kann inzwischen ganz gut verstehen, weshalb die großen Meister von Früher so oft, ihre eigenen Motive immer wieder aufgegriffen haben.

Der Unterschied ist schon spannend.

Zu dem Bild habe ich damals eine kleine Geschichte geschrieben, die ich Euch natürlich nicht vorenthalten will.:

Die kleine Plastiktüte im Meer

Von Wellen getrieben, völlig durchnässt und sich schon langsam auflösend schwimmt diese kleine weiße Tüte im Meer herum. Ganz einsam, denn obwohl sie und ihre Freunde bereits zu tausenden das Meer bevölkern, hat sie schon lange keinen Ihrer Plastikgenossen gesehen. Eine Wellen nahm unsere kleine Freundin mit sich, und so treibt sie ganz allein im graublauen Meerwasser. Fische hat Sie auch schon länger nicht gesehen, entweder haben die sich versteckt, wurden gefangen oder haben sich wie die dicke Makrele vor einigen Tagen, in einer Plastiktüte verheddert, die Makrele riecht schon leicht... das gefällt unserer Tüte nicht besonders. Überhaupt stellt diese kleine Plastikfreundin fest; das Meer ist nicht mehr so sauber wie früher – ihr ist es recht, dann stören die Delfine und Wale Sie nicht auf ihrer Reise.. aber irgendwie ist es dennoch ganz schön still so ohne die ehemaligen Bewohner der Meere, jetzt da das Plastikimperium als weitgreifende schwimmende Inseln um sich greift. Unsere kleine Freundin hofft ja bald, an einem dieser Plastikstrände anzulanden... und wenn nicht dort, dann vielleicht an einem anderen Strand, wo Sie von einem Künstler gefunden und zu Kunst gemacht wird. …